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Jan Philipp Timme 2016-08-18 11:23:49 +02:00
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@ -209,7 +209,22 @@ Um die Ereignisdaten aus den beiden beschriebenen Datenströmen bei der Verarbei
\subsection{RDF im semantischen Web}\label{cpt:rdf-semantic-web} \subsection{RDF im semantischen Web}\label{cpt:rdf-semantic-web}
Das Ressource Description Framework (RDF) wird bereits im semantischen Web zur Erfassung und Verknüpfung von Wissen verwendet. RDF-Daten bestehen aus einer Menge von Tripeln, welche sich aus den drei Komponenten Subjekt, Prädikat und Objekt zusammensetzen. Ein Subjekt wird durch eine eindeutige URI identifiziert; über Prädikate können diesem Subjekt mit Spezifikation im Objekt-Teil des Tripels bestimmte Attribute mit Werten zugesprochen werden oder Verknüpfungen mit anderen Subjekten hergestellt werden. Aufgrund der Flexibilität dieser Struktur ist es möglich, nahezu jede Art von Informationen auf Tripel abzubilden, wie Listing~\ref{lst:sample_rdf_data} an einem Beispiel zeigt. Das Ressource Description Framework (RDF) wird bereits im semantischen Web zur Erfassung und Verknüpfung von Wissen verwendet. RDF-Daten bestehen aus einer Menge von Tripeln, welche sich aus den drei Komponenten Subjekt, Prädikat und Objekt zusammensetzen. Jeder dieser drei Bestandteile eines Tripels wird durch eine eindeutige URI (Uniform Resource Identifier) identifiziert.
\begin{lstlisting}[caption={Ein einzelnes Beispieltripel},label={lst:sample_rdf_triple}]
<http://example.org/carSim/objects/Car#23> <http://example.org/carSim/carSimulationOntology#isCarModel> <http://example.org/carSim/objects/CarModel#42> .
\end{lstlisting}
Wie anhand von Listing~\ref{lst:sample_rdf_triple} ersichtlich ist, ist die explizite Notation für Tripel aufgrund der häufigen Nennung von vollständigen URIs wenig platzsparend und für große Datenmengen nicht unbedingt geeignet. Hierfür bietet sich die Nutzung von Prefixen an, die nach einmaliger Definition innerhalb eines Kontextes (zum Beispiel einer Datei) verwendet werden können.
Listing~\ref{lst:sample_rdf_triple_with_prefix} zeigt die Notation von Tripeln im Turtle-Format unter Verwendung von Prefixen.
\begin{lstlisting}[caption={Das Beispieltripel aus Listing~\ref{lst:sample_rdf_triple} mit Prefixen},label={lst:sample_rdf_triple_with_prefix}]
@prefix car: <http://example.org/carSim/objects/Car#> .
@prefix carModel: <http://example.org/carSim/objects/CarModel#> .
@prefix carSim: <http://example.org/carSim/carSimulationOntology#> .
car:23 car:isCarModel carModel:42 .
\end{lstlisting}
Über Prädikate können diesem Subjekt mit Spezifikation im Objekt-Teil des Tripels bestimmte Attribute mit Werten zugesprochen werden oder Verknüpfungen mit anderen Subjekten hergestellt werden. Aufgrund der Flexibilität dieser Struktur ist es möglich, nahezu jede Art von Informationen auf Tripel abzubilden, wie Listing~\ref{lst:sample_rdf_data} an einem Beispiel zeigt.
\begin{lstlisting}[caption={RDF-Daten beschreiben zwei Geschwister},label={lst:sample_rdf_data}] \begin{lstlisting}[caption={RDF-Daten beschreiben zwei Geschwister},label={lst:sample_rdf_data}]
:personA rdf:type :person :personA rdf:type :person
@ -223,9 +238,9 @@ Das Ressource Description Framework (RDF) wird bereits im semantischen Web zur E
:personB :hasSibling :personA :personB :hasSibling :personA
\end{lstlisting} \end{lstlisting}
Da innerhalb des semantischen Web angestrebt wird, in RDF vorliegende Informationen gemeinsam zu nutzen, miteinander zu kombinieren und vernetzen zu können, werden RDF-Tripel meist als Quadrupel gehandhabt, in denen als zusätzliche Information der sogenannte Graph genannt wird, in dem sie enthalten sind. Ein Graph wird durch eine URI identifiziert und dient somit als Namensraum für die Tripel, die er enthält. Dies vereinfacht die gleichzeitige Nutzung von mehreren Datenquellen, da jedes Tripel eindeutig einem Graphen zuzuordnen ist und innerhalb von Abfragen spezifisch Tripel aus verschiedenen Graphen kombiniert werden können. Da innerhalb des semantischen Web angestrebt wird, in RDF vorliegende Informationen gemeinsam zu nutzen, miteinander zu kombinieren und vernetzen zu können, werden RDF-Tripel meist als Quadrupel gehandhabt, in denen als zusätzliche Information der sogenannte Graph genannt wird, in dem die Tripel enthalten sind. Ein Graph wird durch eine URI identifiziert und dient somit als Namensraum für die Tripel, die er enthält. Dies vereinfacht die gleichzeitige Nutzung von mehreren Datenquellen, da jedes Tripel eindeutig einem Graphen zugeordnet werden kann und innerhalb von Abfragen spezifisch Tripel aus verschiedenen Graphen kombiniert werden können.
Zusätzlich werden im semantischen Web in OWL (Web Ontology Language) formulierte Ontologien als \enquote{Strukturgerüst} verwendet. Eine Ontologie definiert ein Vokabular mit logischen Domänenobjektklassen und bestimmt für diese Objektklassen Prädikate und Attribute, um bestimmte Sachverhalte eindeutig abbilden zu können. Eine Ontologie für Listing~\ref{lst:sample_rdf_data} würde beispielsweise eine Objektklasse \enquote{person} definieren, auf welches die eigenen Prädikate \enquote{isGender}, \enquote{hasName} und \enquote{hasSibling} angewandt werden können. Mit eigenen Attributen für das Prädikat \enquote{isGender} und spezifischen Regeln dafür, welche Attribute ein Prädikat wie \enquote{hasSibling} in Frage kommen können, werden Daten aus der Welt einer Ontologie --- ähnlich wie bei einem relationalen Datenbankschema --- eindeutig strukturiert. Hierbei ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass für in RDF abgebildete Daten die Annahme gilt, dass diese Daten nicht vollständig sind. Diese Annahme verhindert, dass in Ontologien Regeln über nicht vorhandene Fakten definiert werden, da die Abwesenheit von Fakten keine feste Bedeutung zugeschrieben bekommt. Zusätzlich werden im semantischen Web in OWL (Web Ontology Language) formulierte Ontologien als \enquote{Strukturgerüst} verwendet. Eine Ontologie definiert ein Vokabular mit logischen Domänenobjektklassen und bestimmt für diese Objektklassen Prädikate und Attribute, um bestimmte Sachverhalte eindeutig abbilden zu können. Eine Ontologie für Listing~\ref{lst:sample_rdf_data} würde beispielsweise eine Objektklasse \enquote{person} definieren, auf welches die eigenen Prädikate \enquote{isGender}, \enquote{hasName} und \enquote{hasSibling} angewandt werden können. Mit eigenen Attributen für das Prädikat \enquote{isGender} und spezifischen Regeln dafür, welche Attribute ein Prädikat wie \enquote{hasSibling} in Frage kommen können, werden Daten aus der Welt einer Ontologie --- ähnlich wie bei einem relationalen Datenbankschema --- eindeutig strukturiert. Hierbei ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass für in RDF abgebildete Daten nahezu immer die Annahme gilt, dass diese Daten nicht vollständig sind (die sogenannte \enquote{Open World Assumption}). Die meisten Ontologien respektieren diese Annahme und verzichten auf die Definition von expliziten Regeln, die über die konkrete Bedeutung der Abwesenheit von bestimmten Fakten entscheiden würden.
Weiterhin ist es möglich, beliebig viele verschiedene Ontologien gleichzeitig zu verwenden. Diese Flexibilität ermöglicht beispielsweise, dass eine bereits in RDF abgebildete Person durch beliebige Informationen mit weiteren Ontologien ergänzt werden kann, oder dass die Informationen einer abgebildeten Person in verschiedenen, für andere Parteien geläufigen Strukturen verfügbar gemacht werden können. Auch kann innerhalb einer Ontologie auf Objektklassen und Attribute zurückgegriffen werden, die in anderen Ontologien definiert werden. Dies ermöglicht neben Erweiterungen für spezifische Zwecke auch das Übersetzen von Wissen zwischen verschiedenen Ontologien. Weiterhin ist es möglich, beliebig viele verschiedene Ontologien gleichzeitig zu verwenden. Diese Flexibilität ermöglicht beispielsweise, dass eine bereits in RDF abgebildete Person durch beliebige Informationen mit weiteren Ontologien ergänzt werden kann, oder dass die Informationen einer abgebildeten Person in verschiedenen, für andere Parteien geläufigen Strukturen verfügbar gemacht werden können. Auch kann innerhalb einer Ontologie auf Objektklassen und Attribute zurückgegriffen werden, die in anderen Ontologien definiert werden. Dies ermöglicht neben Erweiterungen für spezifische Zwecke auch das Übersetzen von Wissen zwischen verschiedenen Ontologien.