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Jan Philipp Timme 2016-10-12 14:47:08 +02:00
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@ -432,20 +432,20 @@ Ein Beispiel für eine Ereignisfolge, welche durch unsachgemäß abgestellte PKW
\item \st{Ereignistyp B: Handbremse wurde angezogen} (trat \textbf{nicht} auf!) \item \st{Ereignistyp B: Handbremse wurde angezogen} (trat \textbf{nicht} auf!)
\item Ereignistyp C: PKW wurde verriegelt \item Ereignistyp C: PKW wurde verriegelt
\end{itemize} \end{itemize}
Um diese Folge von Ereignistypen mit einer CEP-Regel erkennen zu können, müssen die Bedingungen, die dieses Ereignismuster impliziert, mit Hilfe von \emph{Ereignisalgebra} beschrieben werden. Diese wurde größtenteils an \cite{hsh:cep} angelehnt und beschreibt mit Operatoren und Funktionen Bedingungen für eine Menge von Ereignissen. Um diese Folge von Ereignistypen mit einer CEP-Regel erkennen zu können, müssen die Bedingungen, die dieses Ereignismuster impliziert, mit Hilfe von \emph{Ereignisalgebra} beschrieben werden. Diese wurde größtenteils aus \cite{hsh:cep} entnommen und beschreibt mit Operatoren und Funktionen Bedingungen für eine Menge von Ereignissen.
Eine Ereignisfolge ist Teilmenge eines Ereignisdatenstromes. Sie kann nach dem Schema $a_1b_1a_2c_1$ notiert werden, wobei $a_i$ die $i$-te Instanz des Ereignistypen A bezeichnet\cite{hsh:cep}. Zur Unterscheidung von Ereignistypen und Instanzen werden für Instanzen kleine Buchstaben, für Ereignistypen Großbuchstaben verwendet. Die Typen von Ereignissen werden zur Beschreibungen von Bedingungen in Ereignismustern verwendet. Eine Ereignisfolge ist Teilmenge eines Ereignisdatenstromes. Sie kann nach dem Schema $a_1b_1a_2c_1$ notiert werden, wobei $a_i$ die $i$-te Instanz des Ereignistypen A bezeichnet\cite{hsh:cep}. Zur Unterscheidung von Ereignistypen und Instanzen werden für Instanzen kleine Buchstaben, für Ereignistypen Großbuchstaben verwendet. Die Typen von Ereignissen werden zur Beschreibungen von Bedingungen in Ereignismustern verwendet.
Um ein Ereignismuster zu beschreiben werden Operatoren aus der Ereignisalgebra nach \cite{hsh:cep} benötigt: Um ein Ereignismuster zu beschreiben werden Operatoren aus der Ereignisalgebra nach \cite{hsh:cep} benötigt:
\begin{itemize} \begin{itemize}
\item Der \textbf{Sequenzoperator} $X \rightarrow Y$ dient zur Formulierung zeitlicher Ab\-häng\-ig\-kei\-ten zwischen zwei Ereignistypen. So beschreibt der Ausdruck eine Ereignisfolge, in der zuerst ein Ereignis vom Typ X auftritt, gefolgt von einer Ereignisinstanz des Typ Y. Die Ereignisfolge $c_1x_1c_2b_1y_1$ erfüllt diese Bedingung. \item Der \textbf{Sequenzoperator} $X \rightarrow Y$ dient zur Formulierung zeitlicher Ab\-häng\-ig\-kei\-ten zwischen zwei Ereignistypen. So beschreibt der Ausdruck eine Ereignisfolge, in der zuerst ein Ereignis vom Typ X auftritt, gefolgt von einer Ereignisinstanz des Typ Y. Die Ereignisfolge $c_1x_1c_2b_1y_1$ erfüllt diese Bedingung.
\item Die \textbf{boolschen Operatoren} $\wedge$ und $\vee$: Sie definieren \textbf{keine} zeitlichen Ab\-häng\-ig\-kei\-ten zwischen Ereignissen, bestimmen aber, \emph{welche} Ereignisse in einer Folge vorkommen dürfen. So trifft der Ausdruck $(A \vee B)$ auf Ereignisfolgen zu, die entweder ein Ereignis vom Typ A oder ein Ereignis vom Typ B enthalten. Die Folgen $c_1b_1d_1d_2$, $a_1d_1d_2c_1c_2$ und $b_1c_1a_1$ passen auf diesen Ausdruck. Der Ausdruck $(A \wedge B)$ hingegen trifft nur auf Ereignisfolgen wie $d_1c_1a_1b_1c_2$ zu, in denen beide Ereignistypen vorkommen, wobei die zeitliche Reihenfolge keine Rolle spielt. \item Die \textbf{boolschen Operatoren} $\wedge$ und $\vee$: Sie definieren \textbf{keine zeitlichen} Ab\-häng\-ig\-kei\-ten zwischen Ereignissen, bestimmen aber, \emph{welche} Ereignisse in einer Folge vorkommen dürfen. So trifft der Ausdruck $(A \vee B)$ auf Ereignisfolgen zu, die entweder ein Ereignis vom Typ A oder ein Ereignis vom Typ B enthalten. Die Folgen $c_1b_1d_1d_2$, $a_1d_1d_2c_1c_2$ und $b_1c_1a_1$ passen auf diesen Ausdruck. Der Ausdruck $(A \wedge B)$ hingegen trifft nur auf Ereignisfolgen wie $d_1c_1a_1b_1c_2$ zu, in denen beide Ereignistypen vorkommen, wobei die zeitliche Reihenfolge keine Rolle spielt.
\item Den \textbf{Negationsoperator} $\neg X$ erlaubt keine Vorkommnisse des Ereignistyps X in der Ereignisfolge und ergibt nur in Kombination mit dem Sequenzoperator oder unter Verwendung von Sliding Windows (siehe nachfolgenden Abschnitt über Sliding Windows) Sinn. So würde der Ausdruck $(\neg A)$ für die Folge $b_1c_1b_2$ zutreffen, nicht jedoch für die Folge $b_1b_2a_1c_1$. \item Den \textbf{Negationsoperator} $\neg X$ erlaubt keine Vorkommnisse des Ereignistyps X in der Ereignisfolge und ergibt nur in Kombination mit dem Sequenzoperator oder unter Verwendung von Sliding Windows (siehe nachfolgenden Abschnitt über Sliding Windows) Sinn. So würde der Ausdruck $(\neg A)$ für die Folge $b_1c_1b_2$ zutreffen, nicht jedoch für die Folge $b_1b_2a_1c_1$.
\end{itemize} \end{itemize}
Nimmt man nun die oben angegebene Beispielfolge und formuliert daraus ein Muster in Ereignisalgebra, so erhält man: $(A)\rightarrow (\neg B) \rightarrow (C)$. Um auf die für dieses Muster passenden Ereignisinstanzen im Rahmen der weiteren Ereignisverarbeitung zugreifen zu können, müssen diese mit dem \texttt{AS}-Operator einer Variable zugewiesen werden können. Somit sieht dieses Muster nun wie folgt aus: Nimmt man nun die oben angegebene Beispielfolge und formuliert daraus ein Muster in Ereignisalgebra, so erhält man: $(A)\rightarrow (\neg B) \rightarrow (C)$. Um auf die für dieses Muster passenden Ereignisinstanzen im Rahmen der weiteren Ereignisverarbeitung zugreifen zu können, müssen diese mit dem \texttt{AS}-Operator einer Variable zugewiesen werden können. Somit sieht dieses Muster nun wie folgt aus:
\[(A\ AS\ a)\rightarrow (\neg B) \rightarrow (C\ AS\ c)\] \[(A\ AS\ a)\rightarrow (\neg B) \rightarrow (C\ AS\ c)\]
Dieses Muster kann man nun in einer CEP-Regel einsetzen, jedoch ist noch nicht garantiert, dass die auf das Muster passenden Ereignisinstanzen sich auf den \emph{selben} PKW beziehen --- es fehlen noch \emph{Kontextbedingungen}. Um diese zu definieren muss innerhalb der CEP-Regel Zugriff auf die Daten der gefundenen Ereignisinstanzen möglich sein. Um dies zu ermöglichen, gibt es drei Hilfsmittel: Dieses Muster kann man nun in einer CEP-Regel einsetzen, jedoch ist noch nicht garantiert, dass die auf das Muster passenden Ereignisinstanzen sich auf den \emph{selben} PKW beziehen --- es fehlen noch \emph{Kontextbedingungen}. Um diese zu definieren muss innerhalb der CEP-Regel Zugriff auf die Daten der gefundenen Ereignisinstanzen möglich sein. Um dies zu ermöglichen, gibt es zwei Hilfsmittel:
\begin{itemize} \begin{itemize}
\item Die \textbf{Aliasanweisung} \texttt{AS} ermöglicht die Definition eines Variablennamens innerhalb des Ereignismusters, der die für einen Ereignistypen gefundene Ereignisinstanz enthalten soll. So würde das Ereignismuster $(A\ AS\ eventA)$ dafür sorgen, dass die gefundene Ereignisinstanz vom Typ A in der Variable \texttt{eventA} für den Rest der CEP-Regel verfügbar ist. \item Die \textbf{Aliasanweisung} \texttt{AS} ermöglicht die Definition eines Variablennamens innerhalb des Ereignismusters, der die für einen Ereignistypen gefundene Ereignisinstanz enthalten soll. So würde das Ereignismuster $(A\ AS\ eventA)$ dafür sorgen, dass die gefundene Ereignisinstanz vom Typ A in der Variable \texttt{eventA} für den Rest der CEP-Regel verfügbar ist.
\item Um nun auf Attribute einer Ereignisinstanz zuzugreifen, wird der \textbf{Attributoperator} \enquote{\textbf{.}} verwendet: Gegeben sei eine Ereignisinstanz, welche das Attribut \texttt{pkwID} enthält und in der Variable \texttt{eventA} enthalten ist, so würde der Ausdruck \[eventA.pkwID\] den Wert dieses Attributs zurückgeben. \item Um nun auf Attribute einer Ereignisinstanz zuzugreifen, wird der \textbf{Attributoperator} \enquote{\textbf{.}} verwendet: Gegeben sei eine Ereignisinstanz, welche das Attribut \texttt{pkwID} enthält und in der Variable \texttt{eventA} enthalten ist, so würde der Ausdruck \[eventA.pkwID\] den Wert dieses Attributs zurückgeben.