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Jan Philipp Timme 2018-11-20 13:15:41 +01:00
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@ -1,346 +1,9 @@
\section{Motivation}
\section{}
\begin{frame}{Motivation}
\begin{itemize}
\item Immer mehr Geräte sind mit dem Internet verbunden
\item Sollen überwacht werden beziehungsweise überwachen selbst etwas
\item Bieten kontinuierlich aktuelle Zustands- und Messinformationen
\item $\rightarrow$ In Form von RDF-Ereignisdatenströmen abrufbar
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Ereignisdatenströme}
\begin{itemize}
\item Transportieren Daten von einzelnen Ereignissen
\item Jedes Ereignis bildet kleinen Teil der Realität ab
\begin{itemize}
\item \dots sofern Daten korrekt sind (Messfehler, Übertragungsfehler, \dots)
\end{itemize}
\item Aber: Sind oft zeitlich begrenzt gültig
\item Und: Treten meist hochfrequent auf
\item $\rightarrow$ Große Datenmengen in kürzester Zeit
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Verarbeitung der Ereignisdatenströme}
\begin{itemize}
\item Ein Ereignis für sich trägt kaum Bedeutung
\item Betrachtung in Kontext notwendig
\item Der Kontext ergibt sich \dots
\begin{itemize}
\item \dots durch relevante, weitere Ereignisse
\item \dots durch Integration von \emph{Domänenwissen}
\end{itemize}
\item Möglichst schnelle Verarbeitung gefordert
\item $\rightarrow$ Complex Event Processing (CEP)
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Was ist Complex Event Processing? (CEP)}
\begin{itemize}
\item Betrachtung von Ereignissen in \emph{Sliding Windows}
\item $\rightarrow$ In-Memory Processing
\item Erkennung von Ereignismustern
\item Aggregation von Ereignissen
\item $\rightarrow$ Erzeugung von komplexen Ereignissen
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Ziel der Arbeit}
\begin{itemize}
\item Verarbeitung von RDF-Ereignisdatenströmen mit CEP
\begin{itemize}
\item \dots unter Nutzung der C-SPARQL-Engine
\end{itemize}
\item Dabei: Integration von Domänenwissen
\item Und: In wie weit kann Reasoning\footnote{Dazu später mehr \dots} genutzt werden?
\item $\rightarrow$ Anhand eines Beispielszenarios praktisch durchführen
\end{itemize}
\end{frame}
\section{Exkurs: Grundlagen RDF}
\begin{frame}{Exkurs: Grundlagen RDF}
\begin{itemize}
\item Resource Description Framework
\item Framework zur Beschreibung und Modellierung von Wissen
\item Aussagen sind Tripel
\item Bestehen aus Subjekt, Prädikat und Objekt
\item Werden als URI repräsentiert
\begin{itemize}
\item Im Objektteil sind auch Literalwerte erlaubt
\end{itemize}
\end{itemize}
Es folgt ein Beispiel \dots
\end{frame}
\begin{frame}[fragile]{Beispiel: Zwei RDF-Tripel in Turtle-Notation}
Fakten über ein beispielhaftes Subjekt in RDF:
\begin{lstlisting}
@prefix car: <http://example.org/carSim/objects/Car#> .
@prefix carModel: <http://example.org/carSim/objects/CarModel#> .
@prefix carOnt: <http://example.org/carSim/carSimulationOntology#> .
car:23 carOnt:isCarModel carModel:42 .
car:23 carOnt:hasNickname "Alf"^^xsd:string .
\end{lstlisting}
\begin{itemize}
\item Turtle erlaubt mit \texttt{@prefix} die Definition von Prefixen\footnote{Für die Übersichtlichkeit werden Prefixe auf den folgenden Folien weggelassen.}
\item $\rightarrow$ Übersichtliche Repräsentation der Fakten
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}[fragile]{Beispiel: Zwei RDF-Tripel visualisiert}
\begin{figure}[htbp]
\centering
%\includegraphics[width=\textwidth]{img/triple-spo.pdf}
\caption{Prädikate verknüpfen ein Subjekt mit Objekt und Literalwert}
\label{fig:triple_spo}
\end{figure}
\begin{lstlisting}
car:23 carOnt:isCarModel carModel:42 .
car:23 carOnt:hasNickname "Alf"^^xsd:string .
\end{lstlisting}
\end{frame}
\begin{frame}{Assertion Box (ABox) und Terminology Box (TBox)}
\begin{itemize}
\item Unterscheidung zwischen Faktenbasis (ABox) und Terminologie (TBox)
\item TBox enthält Vokabular mit definierter Bedeutung
\item $\rightarrow$ Analog: Klassendefinition in OOP
\begin{itemize}
\item Objektklassen
\item Prädikate
\end{itemize}
\item ABox enthält konkrete Fakten
\item $\rightarrow$ Analog: Instanzen in OOP
\begin{itemize}
\item z.B. Wissen über existierende Objekte, \dots
\end{itemize}
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{comment}
\begin{frame}[fragile]{Beispiel für eine TBox}
Definition der Klassen \texttt{Car}, \texttt{CarModel} und \texttt{Driver} in RDF-Schema (RDFS):
\begin{lstlisting}
:Car rdf:type rdfs:class .
:CarModel rdf:type rdfs:class .
:Driver rdf:type rdfs:class .
:drives rdf:type rdf:Property .
:drives rdfs:domain :Driver .
:drives rdfs:range :Car .
:isCarModel rdf:type rdf:Property .
:isCarModel rdfs:domain :Car .
:isCarModel rdfs:range :CarModel .
\end{lstlisting}
\end{frame}
\begin{frame}[fragile]{Beispiel für eine ABox}
Beschreibung eines PKW und dessen Fahrer mit Hilfe der Terminologie aus der vorherigen TBox:
\begin{lstlisting}
car:5 rdf:type :Car .
car:5 :isCarModel carModel:8 .
carModel:8 rdf:type :CarModel .
carModel:8 :maximumMotorRPM 4300 .
driver:1 rdf:type :Driver .
driver:1 :drives car:5 .
driver:1 :hasName "Max Mustermann"^^xsd:string .
\end{lstlisting}
\end{frame}
\end{comment}
\begin{frame}{Reasoning}
\begin{itemize}
\item Prozess zum automatischen Anreichern von RDF-Daten
\item Baut auf einer gegebenen TBox auf
\item Ermittelt in der ABox enthaltenes, \emph{implizites} Wissen
\end{itemize}
Dazu folgt nun ein Beispiel \dots
\end{frame}
\begin{frame}[fragile]{Beispiel: Reasoning}
Gegeben sei folgende Faktenbasis (ABox):
\begin{lstlisting}
:a :drives :b .
\end{lstlisting}
Führt man nun Reasoning mit Hilfe dieser Terminologie (TBox) durch:
\begin{lstlisting}
:drives rdf:type rdf:Property .
:drives rdfs:domain :Driver .
:drives rdfs:range :Car .
:Vehicle rdf:type rdfs:class .
:Car rdf:type rdfs:class .
:Car rdfs:subclassOf :Vehicle .
\end{lstlisting}
So ergibt sich daraus folgendes, implizites Wissen:
\begin{lstlisting}
:a rdf:type :Driver .
:b rdf:type :Car .
:b rdf:type :Vehicle .
\end{lstlisting}
\end{frame}
\begin{comment}
\begin{frame}{Zusammenfassung RDF-Exkurs}
\begin{itemize}
\item RDF-Daten bestehen aus Tripeln (Subjekt, Prädikat, Objekt)
\item ABox enthält Fakten
\item TBox enthält Definitionen für Klassen und Attribute
\item Reasoning reichert vorhandenes Wissen automatisch um \emph{implizites} Wissen an
\begin{itemize}
\item \dots dafür ist eine TBox mit Vokabular notwendig
\item Unter Nutzung von Vokabular auf RDFS-Basis kann schon viel erreicht werden
\end{itemize}
\end{itemize}
\end{frame}
\end{comment}
\section{Complex Event Processing mit C-SPARQL}
\begin{frame}[fragile]{Input: RDF-Ereignisdatenströme}
\begin{itemize}
\item Ereignisdaten kommen als RDF-Quadrupel an
\begin{itemize}
\item Tripel + Zeitstempel $\rightarrow$ Quadrupel (kurz: Quads)
\end{itemize}
\end{itemize}
Beispiel für Quadrupel aus RDF-Ereignisdatenströmen:
\begin{lstlisting}
(1344829400) event:324 rdf:type carOnt:CarStatusEvent .
(1344829400) event:324 carOnt:relatedCar car:0 .
(1344829400) event:324 carOnt:speed 63 .
(1344829405) event:325 rdf:type carOnt:CarStatusEvent .
(1344829405) event:325 carOnt:relatedCar car:0 .
(1344829405) event:325 carOnt:speed 75 .
\end{lstlisting}
\end{frame}
\begin{frame}{Complex Event Processing}
\begin{itemize}
\item Ereignisdaten werden in Sliding Windows betrachtet
\item Auswertung anhand von CEP-Regeln
\begin{itemize}
\item Definieren Bedingungen und Aktionen
\item Aktionen werden ausgeführt, wenn Bedingungen erfüllt sind
\end{itemize}
\item Mustererkennung und Aggregation von Ereignissen
\item $\rightarrow$ Erzeugung komplexer Ereignisse aus Ergebnissen
\item $\rightarrow$ Auslösen von Aktionen (externe Dienste anstoßen, Code ausführen)
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Sliding Window und Tumbling Window}
\begin{itemize}
\item Nur Ereignisse in einem Window sind Teil der Auswertung
\item Haben feste Größe (z.B. 15 Minuten oder 100 Ereignisse)
\item Werden nach jeder Auswertung weitergeschoben
\item Tumbling Window ist Sonderfall
\item \dots wird um seine Größe weitergeschoben
\begin{itemize}
\item $\rightarrow$ Ereignisse nur ein \emph{einziges Mal} darin enthalten
\end{itemize}
\end{itemize}
\begin{figure}[htbp]
\centering
%\includegraphics[width=\textwidth]{img/slidingvstumblingwindow.pdf}
\caption{Sliding- und Tumbling Window auf einem Ereignisstrom}
\label{fig:slidingvstumblingwindow}
\end{figure}
\end{frame}
\begin{frame}{CEP mit der C-SPARQL-Engine}
\begin{itemize}
\item \enquote{Continuous SPARQL}
\item In Java implementiert, basiert auf Bibliotheken Apache Jena und Sesame
\item Erweiterung der Abfragesprache SPARQL für RDF-Daten
\item Enthält Funktionalität zur Verarbeitung von RDF-Datenströmen
\item Ermöglicht leichte Einbindung von lokalem Domänenwissen
\item Unterstützt Reasoning auf RDF-Datenströmen mit RDFS-Vokabular
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{CEP-Regeln}
Szenario:
\begin{itemize}
\item PKW-Verleihgesellschaft möchte Fuhrpark überwachen
\item Vergünstigte Tarife für verschleißarmes Fahrverhalten
\item PKW senden periodisch \texttt{CarStatusEvent}s aus
\item Domänenwissen enthält Daten über die Fahrer der PKW
\item Beispiel: Notorische Raser (>130km/h) sollen erkannt werden
\end{itemize}
Dazu folgt nun der C-SPARQL-Query \dots
\end{frame}
\begin{frame}[fragile]{C-SPARQL Query}
\begin{lstlisting}
REGISTER QUERY getSpeedingCars AS
PREFIX rdf: <http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#>
PREFIX car: <http://example.org/carSim/carSimulationOntology#>
SELECT ?driverName ?car (AVG(?speed) AS ?avgSpeed)
FROM STREAM <http://example.org/carSim/stream/carStream> [RANGE 5m STEP 1m]
FROM <http://example.org/carSimKnowledgeGraph>
WHERE {
?e rdf:type car:CarStatusEvent .
?e car:relatedCar ?car .
?e car:speed ?speed .
?driver car:isDriving ?car .
?driver car:hasName ?driverName .
}
GROUP BY (?car)
HAVING (AVG(?speed) > 130)
\end{lstlisting}
\end{frame}
\begin{frame}{Ergebnis}
\begin{itemize}
\item Alle PKW mit Durchschnittsgeschwindigkeit >130km/h werden gemeldet
\item Verantwortliche Fahrer sind Teil des Ergebnisses
\item Weiterführend möglich: Observer in Java schreiben und an Abfrage registrieren
\item In Observer: über solche Vorfälle Buch führen
\item Gesamte Umsetzung des Szenarios in Bachelorarbeit beschrieben
\end{itemize}
\end{frame}
\section{Fazit}
\begin{frame}{Fazit}
\begin{itemize}
\item C-SPARQL-Engine noch nicht vollständig ausgereift
\begin{itemize}
\item Probleme mit Sprachparser, kryptische Exceptions, Zeitstempel nicht immer abrufbar
\end{itemize}
\item Einige Probleme bei der Durchführung des Beispielszenarios aufgetaucht
\item Einfacher Zugriff auf Domänenwissen ist großer Pluspunkt
\item Domänenwissen zur Laufzeit leicht veränderbar
\item Nutzung von Reasoning auf Basis von TBox mit RDF-Schema möglich
\begin{itemize}
\item \dots auch auf Daten der Ereignisdatenströme!
\end{itemize}
\item Für rein didaktische Zwecke auf jeden Fall zur Erprobung von CEP geeignet
\end{itemize}
\end{frame}
\begin{frame}{Ausblick}
\begin{itemize}
\item Nach einigen Verbesserungen und Fehlerbehebungen gut nutzbar
\item Dann auch definitiv für Einsteiger geeignet
\item Eventuell Reasoning auf Basis von TBox mit OWL-Ontologien denkbar
\begin{itemize}
\item Diese sind deutlich mächtiger als Vokabular auf RDFS-Basis
\item Ermöglichen Attribute mit Transitivität, Symmetrie, Inversen, \dots
\end{itemize}
\item IPv6 wird immer verbreiteter verwendet
\item $\rightarrow$ Die Abteilung Informatik benötigt einen IPv6-fähigen VPN-Dienst
\end{itemize}
\end{frame}
@ -358,9 +21,5 @@ HAVING (AVG(?speed) > 130)
\end{comment}
\begin{frame}[fragile]{EOF}
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Fragen?
Download der Software und Bachelorarbeit unter: \url{http://jpt.lu/thesispackage.zip}
Haben Sie Fragen?
\end{frame}